Abteilung Praktische Theologie
Praktische Theologie ist die Theorie gemeindlicher Praxis im Kontext der gegenwärtigen Kultur.
An der FTH Gießen hat Praktische Theologie eine klare Mitte: es geht um den Aufbau von Gemeinde. Konkret bedeutet das: Wie kann man die Leitvorstellung des Neuen Testaments hinsichtlich Gemeinde im Rahmen einer Kirchentheorie in unsere Zeit hinein übersetzen? Praktische Theologie will dabei für den Gemeindeaufbau nach innen vorbereiten: Gottesdienstlehre, Predigtlehre, Seelsorgelehre / Pastoraltheologie und Gemeindepädagogik spielen daher eine wichtige Rolle. Praktische Theologie bereitet aber auch auf den Gemeindeaufbau nach außen hin vor: Evangelistik, Gemeindeaufbaumodelle, diakonische Herausforderungen und Analyseverfahren für das Verstehen der vielfältigen Formen menschlicher Religiosität sind hier im Fokus. Die theoretische Beschäftigung mit diesen Handlungsfeldern und Gegenständen ist immer auch begleitet vom Einüben in Methoden und von Praxiserfahrungen.
Ein Markenzeichen der FTH ist die Verbindung von Bibel und Praxis, von Exegese, Geschichte und aktueller Praktischer Theologie. Die Auslegungspredigt verbindet bibelwissenschaftliche Grundlagen mit kommunikativen Fähigkeiten. Biblische Ekklesiologie und Gemeindeaufbau gehen Hand in Hand. Sie reflektiert immer auch geschichtliche Modelle und Entwicklungen. Zugleich hat Praktische Theologie den Finger am Puls der Zeit und am echten Leben, sei es im Wahrnehmen religiöser oder sozialer Phänomene, sei es beim Verstehen konkreter Nöte von Menschen. Das inspirierende praktisch-theologische Curriculum der FTH bildet für vielfältige Praxis- und Berufsfelder aus.
Forschungsgebiete der Praktischen Theologie an der FTH sind u.a. die hermeneutischen und kommunikativen Aspekte gelingender Predigt, das Modell integrativer Gottesdienste und Möglichkeiten des missionarischen Gemeindeaufbaus in postmodernen, urbanen Kontexten.